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65 Menschen an Bord: Fähre kentert vor Bali – zahlreiche Vermisste

65 Menschen an Bord: Fähre kentert vor Bali – zahlreiche Vermisste

Fähre kentert vor Bali - zahlreiche Vermisste

Bali – Dramatische Szenen spielten sich am Montagabend in den Gewässern zwischen den indonesischen Inseln Bali und Lombok ab. Eine Fähre mit insgesamt 65 Menschen an Bord ist aus bisher ungeklärten Gründen gekentert. Laut offiziellen Angaben sind bislang mehrere Personen vermisst, während Rettungskräfte unter Hochdruck nach Überlebenden suchen.

Die Unglücksfähre mit dem Namen KMP Mutiara Berkah I war am späten Nachmittag vom Hafen Gilimanuk auf Bali aus in Richtung Lombok gestartet. Etwa zwei Stunden nach dem Ablegen soll die Besatzung einen Notruf abgesetzt haben, nachdem die Fähre stark Schlagseite bekommen hatte. Kurz darauf sei das Schiff vollständig gekentert.

„Wir gehen aktuell von einem technischen Defekt oder Überladung aus“, erklärte Agus Priyanto, Sprecher der indonesischen Küstenwache, in einer Pressekonferenz. Erste Berichte deuten darauf hin, dass schlechte Wetterbedingungen sowie starker Seegang den Vorfall möglicherweise verschärft haben könnten.

Bis Dienstagmorgen konnten nach Angaben der Behörden 42 Menschen lebend aus dem Wasser geborgen werden, viele von ihnen mit leichten Verletzungen und unterkühlt. Von den übrigen 23 Insassen fehlt bislang jede Spur. „Die Chancen auf Überleben sinken mit jeder Stunde, aber wir geben die Hoffnung nicht auf“, so ein Sprecher des Rettungsteams.

An der großangelegten Such- und Rettungsaktion sind neben der Küstenwache auch lokale Fischer, Freiwillige und Marineeinheiten beteiligt. Hubschrauber und Boote durchkämmen das Seegebiet rund um die Unglücksstelle. Auch Taucher wurden eingesetzt, um nach möglichen Eingeschlossenen im Rumpf des Schiffes zu suchen.

Unter den Passagieren sollen sich nach Informationen lokaler Medien auch Kinder und ältere Menschen befunden haben. Familienangehörige und Freunde der Vermissten versammelten sich bereits in den Morgenstunden am Hafen von Gilimanuk, um auf Nachrichten zu warten. Die Stimmung dort ist angespannt und geprägt von Angst und Ungewissheit.

Die indonesische Regierung hat eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt. Präsident Joko Widodo äußerte sich am Dienstagvormittag und sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei allen Betroffenen. Wir werden alles tun, um die Ursachen aufzuklären und ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern“, sagte er.

Indonesien gilt als eines der Länder mit der höchsten Zahl an Fährunfällen weltweit. Schlechte Wartung, Überladung und mangelnde Sicherheitsstandards werden häufig als Ursachen genannt. Die Tragödie vor Bali wirft erneut ein Schlaglicht auf die dringend notwendige Verbesserung der maritimen Infrastruktur des Landes.

Die Rettungsarbeiten sollen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Noch immer hoffen viele Angehörige auf ein Wunder.

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