Tödliches Drama in Belgien: Polizei überrollt Kind bei Verfolgungsjagd – Haftbefehl erlassen
Tödliches Drama in Belgien: Polizei überrollt Kind bei Verfolgungsjagd – Haftbefehl erlassen
In Belgien hat sich ein tragisches Unglück ereignet, das das ganze Land erschüttert. Bei einer Verfolgungsjagd der Polizei in der Stadt Namur kam es am späten Samstagnachmittag zu einem tödlichen Zwischenfall: Ein achtjähriges Kind wurde von einem Polizeifahrzeug erfasst und tödlich verletzt. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen einen Haftbefehl gegen den Fahrer des Polizeiwagens erlassen.
Der Vorfall ereignete sich gegen 17:30 Uhr in einem Wohnviertel, wo eine Streife der belgischen Polizei ein verdächtiges Fahrzeug verfolgte. Augenzeugen berichten, dass die Polizei mit hoher Geschwindigkeit durch eine enge Straße fuhr, als das Kind – laut ersten Angaben ein Junge – die Straße überquerte. Trotz eines Ausweichversuchs erfasste das Einsatzfahrzeug das Kind frontal. Die Wiederbelebungsversuche durch Notärzte blieben erfolglos; das Kind verstarb noch am Unfallort.
Der Vorfall sorgt für Entsetzen und Wut in der Bevölkerung. Viele Anwohner äußerten ihre Kritik an der Vorgehensweise der Polizei und warfen den Beamten vor, durch überhöhte Geschwindigkeit in einem Wohngebiet fahrlässig gehandelt zu haben. „So etwas darf einfach nicht passieren. Ein Kind ist tot – wegen einer Verfolgungsjagd?“, sagte ein Nachbar gegenüber belgischen Medien.
Die belgische Staatsanwaltschaft reagierte rasch: Am Sonntagmorgen wurde bekannt, dass ein Haftbefehl gegen den Beamten erlassen wurde, der das Fahrzeug gesteuert hatte. Ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die Frage, ob die Verfolgung in einem belebten Wohngebiet gerechtfertigt war und ob alle Sicherheitsprotokolle eingehalten wurden.
Innenministerin Annelies Verlinden zeigte sich erschüttert über den Vorfall. In einer offiziellen Erklärung sagte sie: „Dies ist ein tragischer Tag. Mein Mitgefühl gilt der Familie des verstorbenen Kindes. Gleichzeitig müssen wir eine umfassende und transparente Untersuchung garantieren.“ Sie kündigte eine interne Überprüfung der Einsatzrichtlinien an, insbesondere im Hinblick auf Verfolgungsfahrten in dicht besiedelten Gebieten.
Der Vorfall hat auch eine politische Debatte ausgelöst. Mehrere Oppositionsparteien fordern strengere Regeln für Verfolgungsjagden sowie eine bessere Schulung der Polizeikräfte im Umgang mit riskanten Einsätzen. Bereits am Montag sind Mahnwachen und stille Proteste in Namur und Brüssel geplant, um des toten Kindes zu gedenken und Veränderungen im Polizeiwesen zu fordern.
Die Familie des Opfers wird derzeit psychologisch betreut. Ein Sprecher der Familie bat die Öffentlichkeit darum, ihre Privatsphäre in dieser schweren Zeit zu respektieren.
Die Ermittlungen dauern an. Die belgische Polizei hat angekündigt, umfassend mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten, um den Fall schnellstmöglich aufzuklären.