Langjähriger Estée-Lauder-Chef Leonard Lauder ist tot
Langjähriger Estée-Lauder-Chef Leonard Lauder ist tot
New York – Die Geschäftswelt trauert um eine ihrer prägenden Persönlichkeiten: Leonard Lauder, langjähriger Chef des weltbekannten Kosmetikkonzerns Estée Lauder, ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Der Sohn der Unternehmensgründerin Estée Lauder prägte über Jahrzehnte nicht nur den Erfolg des Familienunternehmens, sondern auch die internationale Schönheitsindustrie.
Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, starb Lauder friedlich im Kreis seiner Familie in New York. „Leonard war nicht nur ein visionärer Geschäftsmann, sondern auch ein großzügiger Philanthrop und ein leidenschaftlicher Kunstliebhaber“, hieß es in einer offiziellen Erklärung.
Leonard Lauder wurde 1933 in New York geboren und stieg 1958 in das von seiner Mutter gegründete Unternehmen ein. Unter seiner Führung entwickelte sich Estée Lauder von einem lokalen Familienbetrieb zu einem globalen Kosmetikriesen mit zahlreichen Tochtermarken wie Clinique, MAC, La Mer oder Bobbi Brown. Besonders seine Strategie, auf exklusive Markenvielfalt und selektiven Vertrieb zu setzen, trug maßgeblich zum internationalen Erfolg bei.
In seiner Zeit als CEO von 1982 bis 1999 vervielfachte sich der Unternehmenswert. Auch nach seinem Rückzug aus dem operativen Geschäft blieb Lauder dem Konzern als Chairman Emeritus verbunden und begleitete strategische Entscheidungen.
Neben seinen unternehmerischen Erfolgen war Lauder für sein soziales Engagement bekannt. Über Jahrzehnte hinweg spendete er Hunderte Millionen Dollar für wohltätige Zwecke, insbesondere in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Kunst. Besonders hervorzuheben ist sein Beitrag zur Kunstwelt: Lauder war ein leidenschaftlicher Sammler kubistischer Werke und stiftete 2013 dem New Yorker Metropolitan Museum of Art eine Sammlung im Wert von über einer Milliarde Dollar.
Seine philanthropische Arbeit umfasste auch Initiativen zur Alzheimer-Forschung, die er nach der Erkrankung seiner Frau Evelyn ins Leben rief. Zudem unterstützte er jüdische Organisationen weltweit und war maßgeblich an der Gründung des Jewish Museum in New York beteiligt.
Viele Wegbegleiter und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft äußerten sich bestürzt über seinen Tod. „Leonard Lauder war ein Mann mit außergewöhnlichem Weitblick, Herz und Engagement. Sein Vermächtnis wird weit über die Kosmetikbranche hinausreichen“, sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Lauder hinterlässt zwei Söhne, darunter William P. Lauder, der ebenfalls in führender Position im Unternehmen tätig ist. Die Familie bat um Zurückhaltung in der Trauerzeit und kündigte eine private Gedenkfeier an.
Mit dem Tod von Leonard Lauder verliert nicht nur die Kosmetikbranche eine Ikone – auch die Welt des sozialen Engagements und der Kunst verliert eine ihrer treibenden Kräfte. Sein Leben bleibt ein Symbol für unternehmerische Brillanz gepaart mit menschlicher Tiefe.