Schwerverletzte in Unterfranken: Mann greift Mitarbeiter in Firma an – ein Toter
Schwerverletzte in Unterfranken: Mann greift Mitarbeiter in Firma an – ein Toter
Unterfranken – In einem dramatischen Vorfall am frühen Dienstagmorgen kam es in einem mittelständischen Unternehmen im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart zu einer tödlichen Gewalttat. Ein Mann griff mehrere Mitarbeiter an, dabei wurde ein Mensch getötet, zwei weitere schwer verletzt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen, die Hintergründe der Tat sind bislang unklar.
Nach bisherigen Informationen ereignete sich der Angriff gegen 7:45 Uhr in einem Metallverarbeitungsbetrieb in der Gemeinde Karlstadt. Der mutmaßliche Täter, ein 36-jähriger ehemaliger Mitarbeiter, soll das Gelände betreten haben, obwohl er dort seit einigen Monaten nicht mehr beschäftigt war. Laut Zeugen erschien er ruhig, bevor er plötzlich ein Messer zog und auf mehrere Personen einstach.
Ein 44-jähriger Angestellter erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen. Zwei weitere Männer im Alter von 31 und 52 Jahren wurden mit lebensgefährlichen Stichverletzungen in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Sie befinden sich laut Polizei in intensivmedizinischer Behandlung. Weitere Mitarbeiter erlitten einen Schock und mussten psychologisch betreut werden.
Der Täter konnte nach einer kurzen Flucht vom Werksgelände etwa eine Stunde später in einem angrenzenden Waldstück von Spezialkräften der Polizei festgenommen werden. Er leistete keinen Widerstand. Bei ihm wurde die mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt. Der Mann schweigt bislang zu den Tatvorwürfen.
Die Polizei richtete eine Sonderkommission ein, um die genauen Umstände des Angriffs zu klären. „Wir prüfen derzeit sämtliche Hintergründe, insbesondere ob es sich um eine gezielte Tat handelte oder ob psychische Probleme eine Rolle gespielt haben“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Auch ehemalige Kollegen des Täters sollen bereits zu dessen Verhalten in der Vergangenheit befragt worden sein.
Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes und versuchten Mordes eingeleitet. Eine Obduktion des getöteten Mitarbeiters wurde bereits angeordnet, ebenso ein psychiatrisches Gutachten des Verdächtigen. Der 36-Jährige soll voraussichtlich noch am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden.
Die Gemeinde Karlstadt steht unter Schock. Der Bürgermeister äußerte sich betroffen: „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. So eine Tat erschüttert uns alle zutiefst.“ In der Firma wurde der Betrieb vorerst eingestellt. Für die Belegschaft soll es in den kommenden Tagen Unterstützung durch Seelsorger geben.
Die Polizei bittet Zeugen, die sich zum Tatzeitpunkt im Bereich des Firmengeländes aufgehalten haben oder sonstige Hinweise geben können, sich zu melden. Die Ermittlungen dauern an.