Extremwetter über Deutschland: Gewitter lösen Hitzewelle ab – Waldbrände im Osten fordern zehn Todesopfer
Extremwetter über Deutschland: Gewitter lösen Hitzewelle ab – Waldbrände im Osten fordern zehn Todesopfer
Deutschland erlebt derzeit eine dramatische Wetterwende: Nach Tagen unerträglicher Hitze mit Temperaturen von über 38 Grad Celsius sind seit Montagabend heftige Unwetter über große Teile des Landes gezogen. Besonders betroffen ist der Osten Deutschlands – dort haben sich nach anhaltender Trockenheit mehrere verheerende Waldbrände entzündet, die bereits zehn Menschen das Leben gekostet haben.
Die Hitzeperiode hatte Deutschland über eine Woche lang fest im Griff. Meteorologen sprechen von einer der intensivsten Juni-Hitzewellen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Besonders in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern stiegen die Temperaturen auf über 39 Grad. Die Böden waren ausgedörrt, die Vegetation brennbar wie Zunder.
Am Dienstagmorgen dann der Wetterumschwung: Eine Kaltfront aus dem Westen sorgte für heftige Gewitter, Starkregen, Hagel und Sturmböen. In Nordrhein-Westfalen und Hessen fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter. Bäume stürzten um, Keller liefen voll, der Bahnverkehr kam stellenweise zum Erliegen.
Doch während der Westen unter Starkregen leidet, verschärft sich die Lage im Osten weiter. Besonders dramatisch ist die Situation im sächsischen Elbsandsteingebirge und in Teilen von Brandenburg. Dort lodern seit dem Wochenende mehrere großflächige Waldbrände. Die Flammen breiteten sich wegen des starken Windes rasant aus – viele Ortschaften mussten evakuiert werden. Feuerwehr und Katastrophenschutz sind im Dauereinsatz, unterstützt von Löschhubschraubern der Bundeswehr.
Tragisch: Zehn Menschen kamen bislang ums Leben, darunter mehrere ältere Personen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Dutzende weitere wurden verletzt, einige von ihnen schwer. In der Nähe von Cottbus starb ein Feuerwehrmann, als ein umstürzender Baum sein Fahrzeug traf.
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich tief betroffen: „Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer. Wir stehen den Menschen in den betroffenen Regionen zur Seite.“ Die Bundesregierung kündigte Soforthilfen für Betroffene an, zudem soll über eine stärkere finanzielle Ausstattung des Katastrophenschutzes beraten werden.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt auch in den kommenden Tagen vor weiteren Extremwetterereignissen. Zwar gehen die Temperaturen nun zurück, doch Unwetter mit starkem Wind, Blitzschlag und lokalen Überflutungen bleiben eine Gefahr. Die Bevölkerung wird aufgefordert, Warnmeldungen ernst zu nehmen und sich bei drohenden Gefahren in Sicherheit zu bringen.
Experten betonen, dass die Häufung solcher Wetterextreme kein Zufall sei: Der Klimawandel führe zu immer häufigeren Wechseln zwischen Dürre, Hitze und Starkregen. „Wir stehen am Beginn einer neuen Normalität“, so Klimaforscherin Dr. Jana Meier. „Nur durch konsequenten Klimaschutz können wir die schlimmsten Auswirkungen noch abwenden.“