Herzzerreißend: Bei aufeinanderfolgenden Verkehrsunfällen in der Republic Street sterben fünf Menschen im Auto
Valletta – Eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes hat sich am Montagabend im Herzen der maltesischen Hauptstadt ereignet. Bei zwei aufeinanderfolgenden Verkehrsunfällen in der vielbefahrenen Republic Street kamen fünf Menschen ums Leben – alle Insassen eines einzigen Fahrzeugs. Die örtlichen Behörden sprechen vom schlimmsten Straßenunglück der letzten Jahre.
Gegen 20:45 Uhr kollidierte ein silberner Toyota Corolla zunächst mit einem Lieferwagen, der laut Polizei beim Abbiegen die Vorfahrt missachtet haben soll. Noch bevor Rettungskräfte eintrafen, prallte ein weiteres Fahrzeug – ein BMW mit überhöhter Geschwindigkeit – direkt in das bereits beschädigte Auto. Der Aufprall war so heftig, dass der Corolla in Flammen aufging.
Die fünf Insassen, darunter ein junges Paar mit ihrem zweijährigen Sohn sowie die Großeltern des Kindes, hatten keine Chance. Sie wurden noch an der Unfallstelle für tot erklärt. Feuerwehr und Rettungskräfte kämpften fast 45 Minuten gegen die Flammen und versuchten vergeblich, die Opfer aus dem Wrack zu befreien.
Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen. „Es war wie ein Albtraum. Wir hörten zwei laute Knalle, dann sahen wir Feuer. Menschen schrien, versuchten mit Feuerlöschern zu helfen, aber es war zu spät“, sagte ein Anwohner unter Tränen. Die Republic Street wurde für mehrere Stunden vollständig gesperrt, der Verkehr in der gesamten Innenstadt kam zum Erliegen.
Die Polizei hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Der Fahrer des Lieferwagens sowie der Fahrer des BMWs wurden festgenommen und werden derzeit verhört. Es besteht der Verdacht auf fahrlässige Tötung. Bei dem BMW-Fahrer soll es sich um einen 24-jährigen Mann handeln, der bereits wegen mehrerer Verkehrsdelikte aktenkundig ist. Ein Alkohol- und Drogentest wurde durchgeführt, die Ergebnisse stehen noch aus.
Premierminister Robert Abela zeigte sich tief betroffen und äußerte sein Mitgefühl mit den Angehörigen der Opfer. „Dies ist ein dunkler Tag für Malta. Eine Familie wurde in Sekunden ausgelöscht. Wir müssen alles tun, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern“, so Abela in einer öffentlichen Stellungnahme.
Die maltesische Bevölkerung reagierte mit großer Anteilnahme. Viele Menschen legten Blumen und Kerzen an der Unfallstelle nieder. In sozialen Netzwerken häufen sich Forderungen nach strengeren Verkehrsregeln und mehr Polizeikontrollen, insbesondere in innerstädtischen Bereichen, wo Raser ein zunehmendes Problem darstellen.
Die Beerdigung der Opfer ist für Ende der Woche geplant. Ein nationaler Trauertag wird derzeit diskutiert. Während Malta unter Schock steht, bleibt eine Frage offen: Wie konnte es so weit kommen – und was muss sich ändern, damit sich solche Szenen nicht wiederholen?