10 Menschen starben bei einem Gaspipeline-Brand in Schifferstadt – Deutschland
Tragödie in Rheinland-Pfalz: 10 Menschen sterben bei Gaspipeline-Brand in Schifferstadt
Schifferstadt, Deutschland – In den frühen Morgenstunden des Montags ereignete sich im rheinland-pfälzischen Schifferstadt eine verheerende Explosion mit anschließendem Großbrand an einer unterirdischen Gaspipeline. Nach Angaben der Polizei und der Feuerwehr kamen bei dem Unglück zehn Menschen ums Leben, mehrere weitere wurden schwer verletzt. Die Ursache des Brandes ist derzeit noch unklar, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall gegen 04:30 Uhr, gefolgt von einer meterhohen Feuersäule, die den Himmel über der Kleinstadt erleuchtete. „Ich dachte zuerst, es sei ein Erdbeben“, sagte eine Anwohnerin. „Dann sah ich die Flammen aus dem Boden schlagen. Es war schrecklich.“ Das Feuer breitete sich rasch aus und erfasste in kurzer Zeit mehrere Wohnhäuser in unmittelbarer Nähe der Pipeline. Viele der Opfer befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch in ihren Wohnungen und hatten keine Chance zur Flucht.
Feuerwehren aus der gesamten Region, darunter auch Spezialeinheiten aus Ludwigshafen und Mannheim, wurden alarmiert und kämpften stundenlang gegen die Flammen. Erst gegen Mittag gelang es ihnen, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Ein Sprecher der Feuerwehr bestätigte, dass die Hitzeentwicklung so stark war, dass mehrere Einsatzfahrzeuge beschädigt wurden.
Der Bürgermeister von Schifferstadt, Klaus Richter, äußerte sich tief betroffen: „Dies ist ein schwarzer Tag für unsere Stadt. Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer.“ Er kündigte an, dass psychologische Betreuung für Angehörige und Betroffene bereitgestellt werde. Auch die Landesregierung zeigte sich erschüttert. Ministerpräsidentin Malu Dreyer sprach den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus und sicherte umfassende Unterstützung bei der Aufklärung der Katastrophe zu.
Der Betreiber der betroffenen Pipeline, die Firma GasTrans GmbH, erklärte in einer ersten Stellungnahme, dass es bislang keine Hinweise auf Sabotage gebe. Die Leitung sei zuletzt im März gewartet worden und habe „keine Auffälligkeiten“ gezeigt. Dennoch wurde das gesamte Netz vorsorglich abgeschaltet, um weitere Gefahren zu vermeiden.
Das Bundeskriminalamt sowie das Technische Hilfswerk sind inzwischen vor Ort und unterstützen die Ermittlungen. Ein Krisenstab wurde eingerichtet, um die Koordination der Hilfsmaßnahmen sicherzustellen. Laut Experten sei ein technischer Defekt oder Materialermüdung zum jetzigen Zeitpunkt nicht auszuschließen.
Für die rund 6.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Schifferstadt ist die Katastrophe ein Schock, der tiefe Spuren hinterlässt. Zahlreiche Menschen mussten evakuiert werden und können vorerst nicht in ihre Häuser zurückkehren. In der örtlichen Turnhalle wurde eine Notunterkunft eingerichtet.
Die genaue Ursache des Unglücks wird wohl erst in den kommenden Wochen abschließend geklärt werden können. Fest steht jedoch schon jetzt: Der Gaspipeline-Brand von Schifferstadt zählt zu den schwersten Unglücken dieser Art in der jüngeren Geschichte Deutschlands.