Sechs Fälle nahe Rom: 82-Jährige stirbt in Italien an West-Nil-Virus
Sechs Fälle nahe Rom: 82-Jährige stirbt in Italien an West-Nil-Virus
In Italien wurde der erste Todesfall durch das West-Nil-Virus im Jahr 2025 bestätigt. Eine 82-jährige Frau aus der Nähe von Rom ist an den Folgen der Infektion gestorben. Die Gesundheitsbehörden sind alarmiert, denn in der Region Latium wurden innerhalb kurzer Zeit sechs bestätigte Fälle gemeldet. Das Gesundheitsministerium warnt nun vor einer möglichen Ausbreitung des Virus, insbesondere in den Sommermonaten.
Die verstorbene Frau lebte in der Provinz Latina, südlich der italienischen Hauptstadt. Nach Angaben der Behörden wurde sie mit grippeähnlichen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert. Dort verschlechterte sich ihr Zustand rapide, bis sie schließlich am Wochenende verstarb. Laboruntersuchungen bestätigten später die Infektion mit dem West-Nil-Virus.
Das Virus wird durch infizierte Mücken übertragen, hauptsächlich durch die Culex-Gattung. Besonders in warmen, feuchten Gebieten verbreitet sich das Virus rasch. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass das aktuelle warme Klima in der Region zur Vermehrung der Mücken beigetragen hat. Auch stehende Gewässer in städtischen und ländlichen Gebieten gelten als Brutstätten und erhöhen das Risiko.
Von den sechs bisher bekannten Fällen zeigen vier Personen nur milde Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Zwei Personen, darunter die verstorbene Frau, entwickelten jedoch schwere neurologische Komplikationen wie Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder Meningitis (Hirnhautentzündung). Diese schwerwiegenden Verläufe betreffen vor allem ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Die lokalen Gesundheitsämter haben bereits begonnen, Mückenbekämpfungsmaßnahmen durchzuführen. Dazu gehören das Besprühen von Risikogebieten, die Kontrolle von Wasseransammlungen sowie Informationskampagnen für die Bevölkerung. Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, stehendes Wasser rund um ihre Häuser zu beseitigen, lange Kleidung zu tragen und Insektenschutzmittel zu verwenden.
Das italienische Institut für Gesundheit (Istituto Superiore di Sanità) beobachtet die Lage genau und veröffentlicht wöchentliche Berichte zur Ausbreitung des Virus. Auch andere Regionen wie Venetien und Emilia-Romagna hatten in den vergangenen Jahren immer wieder vereinzelte Fälle gemeldet, doch die Nähe der aktuellen Fälle zu Rom gibt den Behörden besonders Anlass zur Sorge.
Experten warnen davor, die Gefahr zu unterschätzen. Zwar verlaufen viele Infektionen symptomlos, doch in rund einem Prozent der Fälle kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Eine spezifische Behandlung oder Impfung gegen das West-Nil-Virus gibt es derzeit nicht. Daher kommt der Prävention eine entscheidende Rolle zu.
Die italienische Bevölkerung ist aufgerufen, wachsam zu bleiben und bei Symptomen wie hohem Fieber, starkem Kopfweh oder Bewusstseinsveränderungen umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich das Virus weiter in Zentraleuropa ausbreitet.