Angriff in Schwerin: Polizist greift bei Streit ein und wird bewusstlos getreten
Angriff in Schwerin: Polizist greift bei Streit ein und wird bewusstlos getreten
Ein schockierender Vorfall erschüttert derzeit die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns: In Schwerin wurde ein Polizist bei einem Einsatz brutal angegriffen und bewusstlos getreten. Der Vorfall ereignete sich am späten Samstagabend gegen 22 Uhr in der Nähe des Marienplatzes, einem belebten Knotenpunkt in der Innenstadt.
Laut Angaben der Polizei war der Beamte – ein erfahrener Streifenpolizist in ziviler Kleidung – privat unterwegs, als er auf eine lautstarke Auseinandersetzung zwischen mehreren jungen Männern aufmerksam wurde. Als der 35-jährige Polizist einschritt, um den eskalierenden Streit zu schlichten, wurde er selbst zur Zielscheibe der Gewalt.
Zeugen berichten, dass einer der Beteiligten, ein 22-jähriger Mann mit polizeibekanntem Hintergrund, dem Beamten zunächst verbal drohte und ihm dann unvermittelt gegen den Kopf trat, als dieser kurzzeitig zu Boden ging. Der Angriff war so heftig, dass der Polizist das Bewusstsein verlor. Passanten griffen ein, riefen den Notruf und leisteten Erste Hilfe, bis die Rettungskräfte eintrafen.
Der verletzte Beamte wurde umgehend ins Klinikum Schwerin gebracht, wo er intensivmedizinisch betreut wird. Nach aktuellem Stand ist er außer Lebensgefahr, befindet sich aber weiterhin in stationärer Behandlung. Die Polizei zeigte sich tief erschüttert über die Brutalität des Angriffs. „Ein Angriff auf einen Polizisten ist ein Angriff auf den Rechtsstaat“, erklärte ein Sprecher der Polizeidirektion Schwerin am Sonntag.
Der mutmaßliche Täter wurde noch am Tatort festgenommen und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt. Die Staatsanwaltschaft prüft zudem, ob eine Anklage wegen versuchten Totschlags in Betracht kommt.
Der Vorfall hat in der Region für große Empörung gesorgt. Politiker und Gewerkschaftsvertreter fordern nun verstärkte Maßnahmen zum Schutz von Einsatzkräften. Innenminister Christian Pegel äußerte sich am Sonntagmittag ebenfalls zu dem Fall: „Die Gewalt gegen unsere Einsatzkräfte nimmt besorgniserregend zu. Wir müssen alles dafür tun, dass so etwas nicht zur Normalität wird.“
In sozialen Netzwerken bekunden zahlreiche Bürgerinnen und Bürger ihre Solidarität mit dem verletzten Polizisten und danken den Ersthelfern für ihr beherztes Eingreifen. Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet, um den genauen Tathergang zu rekonstruieren und mögliche weitere Beteiligte zu identifizieren.
Die Ermittlungen dauern an. Hinweise von Zeugen nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0385 / 5180 entgegen. Wer den Vorfall beobachtet oder gefilmt hat, wird gebeten, sich dringend zu melden.