Außergewöhnliches Erbe”: Funk-Legende Sly Stone ist tot
„Außergewöhnliches Erbe“: Funk-Legende Sly Stone ist tot
Die Musikwelt trauert um eine ihrer einflussreichsten Ikonen: Sly Stone, der visionäre Kopf der Band Sly and the Family Stone, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Die traurige Nachricht wurde am Dienstag von seiner Familie bestätigt. Stone starb in seinem Haus in Los Angeles im Schlaf, wie US-Medien berichten.
Geboren wurde Sylvester Stewart – so sein bürgerlicher Name – am 15. März 1944 in Denton, Texas, und wuchs in Kalifornien auf. Bereits in jungen Jahren zeigte er außergewöhnliches musikalisches Talent. In den 1960er-Jahren gründete er Sly and the Family Stone, eine der ersten multikulturellen Bands der USA, die nicht nur stilistisch Grenzen sprengte, sondern auch gesellschaftliche Barrieren überwand.
Mit Songs wie „Everyday People“, „Dance to the Music“ und „Family Affair“ prägte Stone nicht nur die Funk- und Soulmusik, sondern inspirierte Generationen von Künstlern – von Prince über Public Enemy bis hin zu Bruno Mars. Die Mischung aus Funk, Rock, Soul und Psychedelic war revolutionär und machte die Band zu Pionieren der afroamerikanischen Musikszene.
Doch neben dem Ruhm gab es auch dunkle Kapitel. In den 1970er-Jahren geriet Sly Stone zunehmend in den Strudel von Drogenabhängigkeit und psychischen Problemen. Seine unberechenbare Persönlichkeit und sein Rückzug aus der Öffentlichkeit machten ihn zu einer mysteriösen Figur. Trotz mehrerer Comeback-Versuche verschwand er weitgehend aus dem Rampenlicht.
Im Jahr 1993 wurde Sly and the Family Stone in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen – ein Zeichen der bleibenden Anerkennung seines Schaffens. Erst 2023 erschien seine Autobiografie Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin), in der Stone offen über sein bewegtes Leben, seine Triumphe und Abstürze spricht. Darin reflektiert er auch über sein Vermächtnis, das er als „eine Reise durch Licht und Schatten“ beschreibt.
Künstlerkollegen, Politiker und Fans weltweit reagierten bestürzt auf seinen Tod. Lenny Kravitz twitterte: „Ohne Sly gäbe es mich nicht, wie ihr mich kennt. Er war der Architekt des modernen Funk.“ Auch die ehemalige First Lady Michelle Obama würdigte Stone auf Instagram als „Stimme des Wandels und der Einheit“.
Sly Stones Einfluss reicht weit über die Musik hinaus. Seine Vision von Gleichheit, Diversität und musikalischer Freiheit spiegelt sich bis heute in unzähligen Genres wider. In einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche lieferte er den Soundtrack für ein neues Amerika – laut, bunt und mutig.
Mit dem Tod von Sly Stone verliert die Welt nicht nur einen Musiker, sondern einen kulturellen Wegbereiter. Sein „außergewöhnliches Erbe“ wird bleiben – in jeder Basslinie, jedem Groove und jeder Stimme, die sich für Veränderung erhebt.