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Chemie und Asbest in Flammen: 500 Feuerwehrleute kämpfen seit einem Tag gegen Brand in Tirol

Chemie und Asbest in Flammen: 500 Feuerwehrleute kämpfen seit einem Tag gegen Brand in Tirol

500 Feuerwehrleute kämpfen seit einem Tag gegen Brand in Tirol

Ein Großbrand erschüttert derzeit das österreichische Bundesland Tirol: Seit über 24 Stunden kämpfen rund 500 Feuerwehrleute gegen ein verheerendes Feuer, das in einem Industriegebiet ausgebrochen ist. Besonders brisant: In dem betroffenen Areal lagerten sowohl chemische Substanzen als auch asbesthaltige Materialien, was die Löscharbeiten massiv erschwert und eine enorme Gefahr für Mensch und Umwelt darstellt.

Das Feuer brach laut ersten Erkenntnissen am Montagmorgen gegen 6:30 Uhr in einer Lagerhalle im Bezirk Kufstein aus, in der unter anderem Farben, Lösungsmittel und andere Chemikalien gelagert wurden. Innerhalb kürzester Zeit breitete sich das Feuer auf angrenzende Hallen aus – darunter auch ein ehemaliges Baustofflager mit großen Mengen an Asbestplatten.

„Wir stehen vor einer hochkomplexen Lage“, erklärte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Markus Oberlechner, am Dienstagvormittag. „Die Kombination aus leicht entzündlichen Chemikalien und Asbest macht diesen Einsatz extrem gefährlich. Unsere oberste Priorität ist der Schutz der Einsatzkräfte und der umliegenden Bevölkerung.“

Mittlerweile sind über 70 Fahrzeuge im Dauereinsatz. Spezielle Gefahrstoff-Einheiten aus Innsbruck und Salzburg wurden hinzugezogen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Auch Drohnen und Wärmebildkameras kommen zum Einsatz, um Glutnester ausfindig zu machen. Dennoch ist das Feuer bislang nicht vollständig gelöscht. Immer wieder kommt es zu kleineren Explosionen und starken Rauchentwicklungen.

Die Behörden haben in einem Umkreis von mehreren Kilometern Warnungen ausgesprochen. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen abzuschalten. Mehrere Schulen und Kindergärten blieben am Dienstag vorsorglich geschlossen. Die Luftqualität wird regelmäßig gemessen, bisher liegen die gemessenen Werte jedoch noch im tolerablen Bereich – eine Entwarnung gibt es aber nicht.

Die Ursache des Brandes ist bislang unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, jedoch können die Brandermittler das Gelände derzeit nicht betreten. Erst nach vollständiger Eindämmung des Feuers und der Entsorgung der gefährlichen Stoffe wird eine genaue Untersuchung möglich sein.

Landeshauptmann Anton Mattle zeigte sich tief betroffen und bedankte sich öffentlich bei den Einsatzkräften: „Was unsere Feuerwehrleute und Rettungsdienste hier leisten, ist außergewöhnlich. Ihr Mut und ihr unermüdlicher Einsatz verdienen höchsten Respekt.“

Experten befürchten jedoch, dass die Nachwirkungen des Brandes noch Wochen andauern könnten – nicht nur in Bezug auf die Umwelt, sondern auch in der Frage, wer für die unsachgemäße Lagerung der Gefahrstoffe verantwortlich ist. Ein Skandal um mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen scheint sich anzubahnen. Die Tiroler Landesregierung kündigte bereits eine umfassende Untersuchung an.

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