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Der britische Schriftsteller Frederick Forsyth ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

Der britische Schriftsteller Frederick Forsyth ist im Alter von 86 Jahren gestorben

London – Die literarische Welt trauert um einen ihrer größten Meister: Der britische Bestsellerautor Frederick Forsyth ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Dies wurde am Dienstag von seiner Familie in einer kurzen Mitteilung bestätigt. Forsyth starb friedlich in seinem Haus in Buckinghamshire, umgeben von seinen engsten Angehörigen. Die genaue Todesursache wurde bislang nicht öffentlich bekannt gegeben.

Frederick Forsyth wurde am 25. August 1938 in Ashford, Kent, geboren. Nach seiner Ausbildung an der Universität von Granada in Spanien und dem Eintritt in die Royal Air Force begann er seine Karriere als Journalist. Er arbeitete unter anderem für die BBC und die Nachrichtenagentur Reuters, bevor er sich in den frühen 1970er-Jahren ganz dem Schreiben von Romanen widmete.

Sein Durchbruch gelang ihm 1971 mit dem Politthriller Der Schakal (The Day of the Jackal), der sofort ein internationaler Erfolg wurde und auch erfolgreich verfilmt wurde. Das Buch schildert ein fiktives Attentat auf den französischen Präsidenten Charles de Gaulle – und faszinierte mit seinem minutiös recherchierten, dokumentarischen Stil. Diese Art des Schreibens wurde zu Forsyths Markenzeichen.

Es folgten weitere Bestseller wie Die Akte Odessa, Die Hunde des Krieges und Der vierte Protokoll, die ihn endgültig zu einem der wichtigsten Thriller-Autoren des 20. Jahrhunderts machten. Seine Werke wurden in über 30 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 70 Millionen Mal verkauft.

Forsyth war bekannt für seine tiefgehende Recherche, die oft jahrelange Vorbereitung erforderte. Viele seiner Bücher beruhen auf realen politischen und militärischen Hintergründen. Dabei war er stets bemüht, seinen Lesern nicht nur Spannung, sondern auch historische und geopolitische Zusammenhänge zu vermitteln. Nicht selten wurde er deshalb auch als „Chronist des Kalten Krieges“ bezeichnet.

Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit war Forsyth auch politisch engagiert. Er äußerte sich regelmäßig zu aktuellen Themen wie dem Brexit oder internationalen Konflikten und scheute sich nicht, unbequeme Meinungen zu vertreten. 2015 gab er bekannt, dass er jahrelang als Informant für den britischen Geheimdienst MI6 tätig gewesen sei – eine Enthüllung, die weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Kollegen, Leser und Politiker weltweit reagierten mit großer Betroffenheit auf die Nachricht seines Todes. Der britische Premierminister würdigte ihn als „eine literarische Stimme mit Scharfsinn, Mut und unerschütterlichem Engagement für die Wahrheit“. Auch zahlreiche Autorenkollegen wie Ken Follett und John le Carré (†2020) bezeichneten ihn als Inspirationsquelle und „Meister seines Fachs“.

Frederick Forsyth hinterlässt seine Ehefrau Sandy, zwei Söhne und ein literarisches Erbe, das Generationen überdauern wird. Seine Geschichten, die oft die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen ließen, bleiben unvergessen.

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