Er galt als einer der bedeutendsten Pop-Rock-Musiker des 20. Jahrhunderts, als das kreative Genie hinter dem Erfolg der Beach Boys. Nun ist Brian Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie auf Wilsons Webseite mit.
Er galt als kreativer Kopf der Band, seine Songs waren der Soundtrack zum American Dream der damaligen Zeit. Nun ist “Beach-Boys”-Mitgründer Brian Wilson im Alter von 82 Jahren gestorben.
Brian Wilsons Songs sind nicht nur ewige Ohrwürmer, sie gelten auch als Soundtrack zum American Dream der Babyboomer: ein Stück Kulturgeschichte und eine Familiengeschichte.
Im Jahr 1961 gründete Wilson die “Beach Boys” gemeinsam mit seinen Brüdern Dennis und Carl, Cousin Mike und Freund Allen. Sie schienen Kalifornien zu verkörpern, wie man es sich vorstellte – ein Leben in der Sonne und am Strand. In gerade mal vier Jahren schrieb Brian Wilson nahezu alle seine Hits. Er performte sie mit seiner Falsettstimme, konnte hoch und tief singen.
“Ich kann wie ein Mann singen, aber auch wie eine Frau”, erzählte er der BBC. Zu den Hits der “Beach Boys” gehören unter anderem “I Get Around”, “Wouldn’t It Be Nice” und “Good Vibrations”.
Nervenzusammenbruch und Drogen
Gute Stimmung verbreitete Wilson mit den “Beach Boys” zwar für sein Publikum, hinter den Kulissen war es aber nicht immer so rosig. Nach einem Nervenzusammenbruch während einer Tour musste Wilson sich 1963 zurückziehen. Musikalisch bekam die Band Konkurrenz aus England. “Ich wusste, wir waren gut, aber erst bei den Beatles hatten wir das Gefühl, dass wir richtig loslegen mussten”, sagte er später.
Wilson wendete sich dem Produzieren und Komponieren von Musik im Studio zu. Während er beruflich erfolgreich war, sah es privat anders aus. Seine erste Ehe zerbrach, er griff zu Drogen – mit Folgen. Sein Gedächtnis sei beschädigt, sagte Wilson in einem Interview. “Das LSD hat mein Gehirn geschädigt.”
Auch als Solist unterwegs
Später wurde er mit Schizophrenie diagnostiziert und berichtete davon, ständig Stimmen zu hören. Nach einer Überdosis war er in den 80er-Jahren jahrelang in psychologischer Betreuung. Musikalisch arbeitete er unter anderem als Solist.
In den 1990er-Jahren heiratete er Melinda Ledbetter, die bis zu ihrem Tod im Januar 2024 seine Vormundschaft übernahm. Der an Demenz erkrankte Künstler wurde unter eine neue Vormundschaft gestellt.
Ein bewegtes Leben, über das Wilson rückblickend selbst einmal sagte: Diese harten Phasen seines Lebens hätten seiner Musik zu Kreativität verholfen.