Fahrzeug auf A19 umgekippt: Flixbus-Unfall überrascht Passagiere im Schlaf
Fahrzeug auf A19 umgekippt: Flixbus-Unfall überrascht Passagiere im Schlaf
In den frühen Morgenstunden des Dienstags kam es auf der Autobahn A19 bei Linstow zu einem schweren Verkehrsunfall, der zahlreiche Flixbus-Passagiere völlig unvorbereitet traf. Ein Reisebus des Fernbusanbieters Flixbus kippte aus bislang ungeklärter Ursache auf die Seite, während die meisten Fahrgäste noch schliefen. Der Vorfall ereignete sich gegen 4:30 Uhr auf der Strecke zwischen Rostock und Berlin.
Laut Polizeiangaben befanden sich 63 Personen an Bord des Doppeldeckerbusses, darunter zwei Fahrer. Mindestens 19 Menschen wurden bei dem Unfall verletzt, fünf von ihnen schwer. Die Verletzten wurden in nahegelegene Krankenhäuser in Güstrow, Rostock und Plau am See gebracht. Lebensgefahr besteht laut aktuellem Stand bei keiner der betroffenen Personen.
Ein Augenzeuge, der auf der Rückbank des Busses schlief, berichtete: „Ich bin plötzlich aufgewacht, als alles um mich herum wackelte. Dann spürte ich, wie der Bus zur Seite kippte. Es war wie in einem Albtraum.“ Andere Fahrgäste beschrieben, dass sie von den Schreien anderer Passagiere geweckt wurden, unmittelbar bevor das Fahrzeug die Fahrbahn verließ.
Die Polizei vermutet derzeit, dass ein Sekundenschlaf des Fahrers oder ein technisches Versagen ursächlich sein könnte. Ein Sprecher erklärte: „Die Unfallursache ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Ermittlungen laufen. Wir ziehen auch einen medizinischen Notfall beim Fahrer in Betracht.“
Die A19 wurde zwischen den Anschlussstellen Malchow und Linstow für mehrere Stunden vollständig gesperrt. Erst gegen Mittag konnte eine Fahrspur wieder freigegeben werden. Der Verkehr wurde weiträumig umgeleitet, was zu erheblichen Staus auf den Ausweichrouten führte.
Flixbus hat sich inzwischen zu dem Vorfall geäußert und zeigt sich „zutiefst betroffen“ über das Geschehene. „Die Sicherheit unserer Fahrgäste hat für uns höchste Priorität. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um den Hergang des Unfalls vollständig aufzuklären“, so ein Unternehmenssprecher. Den betroffenen Passagieren wurde psychologische Unterstützung sowie eine Weiterreiseoption angeboten.
Der Bus war auf dem Weg von Kopenhagen nach Berlin. Viele der Fahrgäste waren internationale Touristen, einige auf dem Weg in die deutsche Hauptstadt zum Sightseeing. Die dänische Botschaft in Berlin wurde ebenfalls informiert, um mögliche Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Staatsbürger zu koordinieren.
Unfälle mit Fernreisebussen sind in Deutschland vergleichsweise selten. Dennoch wirft der Vorfall Fragen zur Übermüdung von Fahrern und zur Kontrolle von Ruhezeiten im Fernbusverkehr auf. Experten fordern nun strengere Kontrollen und bessere Bedingungen für Fahrpersonal.
Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern an. Die Polizei bittet Zeugen, insbesondere andere Verkehrsteilnehmer, die zur Unfallzeit auf der A19 unterwegs waren, sich zu melden.