Fünf Kinder ertranken im Hafengebiet von Germersheim, nachdem sie gemeinsam schwimmen waren.
Fünf Kinder ertranken im Hafengebiet von Germersheim, nachdem sie gemeinsam schwimmen waren
Germersheim – Eine schreckliche Tragödie hat sich am Mittwochnachmittag im Hafengebiet der rheinland-pfälzischen Stadt Germersheim ereignet: Fünf Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sind beim gemeinsamen Schwimmen im Rhein ertrunken. Die genauen Umstände des Unglücks sind noch unklar, doch die Nachricht hat die gesamte Region erschüttert.
Gegen 16:30 Uhr ging der erste Notruf bei der Polizei ein. Augenzeugen hatten beobachtet, wie mehrere Kinder ins Wasser gingen und kurz darauf in Schwierigkeiten gerieten. Sofort wurden Polizei, Feuerwehr, Wasserwacht und DLRG alarmiert. Rund 80 Einsatzkräfte waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort, um nach den vermissten Kindern zu suchen.
Die Rettungskräfte konnten die Kinder schließlich aus dem Wasser bergen, doch für fünf von ihnen kam jede Hilfe zu spät. Sie wurden noch reanimiert, verstarben jedoch wenig später im Krankenhaus. Zwei weitere Kinder, die ebenfalls Teil der Gruppe waren, konnten sich rechtzeitig ans Ufer retten und stehen unter Schock.
Laut ersten Ermittlungen handelt es sich bei den Opfern um Geschwister und Freunde, die nach der Schule gemeinsam zum Schwimmen ins Hafengebiet aufgebrochen waren. Der betroffene Bereich ist zwar nicht offiziell als Badezone ausgewiesen, wird aber im Sommer häufig von Jugendlichen genutzt. Es gibt dort jedoch starke Strömungen und abrupte Tiefen, die auch geübten Schwimmern gefährlich werden können.
Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, um die genauen Umstände des Unfalls zu klären. Ein Sprecher der Polizei teilte mit: „Wir gehen derzeit von einem tragischen Badeunfall aus. Hinweise auf Fremdverschulden gibt es bislang nicht.“ Die Kinder sollen sich ohne Aufsicht von Erwachsenen in das Wasser begeben haben.
Bürgermeister Marcus Schaile zeigte sich tief betroffen und kündigte an, dass die Stadt psychologische Betreuung für Angehörige, Mitschüler und Einsatzkräfte bereitstellen werde. „Unsere Gedanken sind bei den Familien der verstorbenen Kinder. Worte reichen in solchen Momenten nicht aus“, sagte Schaile.
Auch das Bildungsministerium hat sich zu Wort gemeldet und Unterstützung für die betroffene Schule zugesagt. An der Schule der Kinder soll in den kommenden Tagen ein Gedenkraum eingerichtet werden, zudem sind Trauerbegleiter vor Ort.
Die Stadt Germersheim prüft nun, wie der Zugang zum gefährlichen Hafengebiet künftig besser gesichert werden kann. Bereits in der Vergangenheit hatte es dort immer wieder Badeunfälle gegeben – jedoch nie in einem derartigen Ausmaß.
Diese Tragödie dient erneut als mahnendes Beispiel für die unterschätzte Gefahr offener Gewässer. Die Polizei appelliert an Eltern und Jugendliche, nur in ausgewiesenen Badezonen zu schwimmen und niemals unbeaufsichtigt in Flüsse zu gehen – selbst wenn es auf den ersten Blick harmlos erscheint.