Gouverneur Newsom klagt: Trump spricht von “ausländischer Invasion” in Los Angeles
Gouverneur Newsom klagt: Trump spricht von “ausländischer Invasion” in Los Angeles
Los Angeles – Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hat scharfe Kritik an dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump geübt, nachdem dieser in einer Wahlkampfveranstaltung am Wochenende von einer „ausländischen Invasion“ in Los Angeles gesprochen hatte. Die Aussagen Trumps sorgten bundesweit für Empörung und eine hitzige Debatte über Einwanderung, Rhetorik und politische Verantwortung.
Trump, der derzeit um die republikanische Nominierung für die Präsidentschaftswahlen 2024 kämpft, beschrieb die Situation in Kalifornien als „außer Kontrolle“ und behauptete, „Millionen illegaler Ausländer“ hätten sich in Städten wie Los Angeles „eingenistet“ und seien Teil einer „Invasion, wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben“. Seine Rede, gehalten in Anaheim vor Hunderten Anhängern, wurde schnell viral und stieß auf heftige Reaktionen von Politikern, Aktivisten und Bürgerrechtlern.
Gouverneur Newsom reagierte umgehend. In einer Pressekonferenz am Montagmorgen nannte er Trumps Worte „gefährlich, entmenschlichend und unverantwortlich“. „Wenn ein ehemaliger Präsident Millionen von Menschen als ‘Invasion’ bezeichnet, spielt er mit dem Feuer. Solche Worte führen zu Angst, Spaltung und potenzieller Gewalt“, sagte Newsom. Der Gouverneur betonte, dass Kalifornien weiterhin eine „Zuflucht für Vielfalt, Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit“ bleibe.
Newsom kündigte außerdem an, rechtliche Schritte zu prüfen, sollte Trumps Aussagen zu konkreten Bedrohungen oder Aufrufen zur Gewalt führen. „Wir beobachten genau, wie sich diese Rhetorik entwickelt. Es geht nicht nur um Worte – es geht um die reale Wirkung auf das Leben von Menschen, die hier leben, arbeiten und zu unserer Gemeinschaft gehören“, erklärte er weiter.
Die Debatte fällt in eine Zeit wachsender Spannungen im US-Wahlkampf, in dem Migration erneut ein zentrales Thema darstellt. Während Republikaner wie Trump eine harte Linie vertreten und auf Grenzschließungen sowie Massenabschiebungen setzen, werben Demokraten für Reformen, Integration und humanitäre Lösungen. In Kalifornien, einem der progressivsten Bundesstaaten der USA, ist der Widerstand gegen Trumps Einwanderungspolitik besonders ausgeprägt.
Einwanderungsorganisationen und lateinamerikanische Gemeinschaftsvertreter schlossen sich Newsoms Kritik an. Die Organisation “Latinos for Justice” sprach in einem offenen Brief von „Brandstiftung durch Worte“ und warnte davor, dass „diese Sprache reale Konsequenzen für unsere Sicherheit und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt haben kann“.
Trump selbst verteidigte seine Aussagen via Truth Social: „Ich sage nur, was Millionen Amerikaner sehen – unsere Städte werden überrannt. Die Demokraten sehen tatenlos zu.“ Es bleibt abzuwarten, ob die Rhetorik in den kommenden Wochen weiter eskaliert oder ob die Gegenreaktionen zu einem Umdenken in der politischen Debatte führen.
Fest steht: Die Aussagen des ehemaligen Präsidenten haben einmal mehr die Gräben im Land deutlich gemacht – zwischen konservativem Populismus und progressivem