Im Colditzer Ortsteil Zschetzsch brach ein Großbrand aus, bei dem viele Menschen ums Leben kamen und nicht mehr fliehen konnten.
Im Colditzer Ortsteil Zschetzsch brach ein Großbrand aus, bei dem viele Menschen ums Leben kamen und nicht mehr fliehen konnten
Colditz/Zschetzsch – Ein tragisches Unglück erschütterte in der Nacht zum Donnerstag den Colditzer Ortsteil Zschetzsch in Sachsen. Ein verheerender Großbrand brach gegen 2:30 Uhr morgens in einem mehrstöckigen Wohngebäude aus und forderte zahlreiche Menschenleben. Nach ersten Angaben der Polizei konnten viele Bewohner dem Feuer nicht mehr entkommen.
Das Feuer soll sich rasend schnell im gesamten Gebäude ausgebreitet haben. Anwohner berichten von lauten Explosionen und dichten Rauchschwaden, die bereits wenige Minuten nach Ausbruch des Brandes das Haus umhüllten. Augenzeugen sprachen von panischen Szenen, in denen Menschen aus Fenstern schrien und verzweifelt versuchten, sich in Sicherheit zu bringen.
„Ich wurde durch einen lauten Knall geweckt und sah dann nur noch Flammen. Alles ging so schnell. Die Feuerwehr war da, aber viele konnten nicht mehr raus“, berichtet ein Nachbar sichtlich schockiert.
Die Freiwillige Feuerwehr Colditz sowie Einsatzkräfte aus umliegenden Gemeinden waren schnell vor Ort. Dennoch gestaltete sich die Rettung schwierig, da der Zugang zum Gebäude durch herabfallende Trümmer und starke Rauchentwicklung erschwert war. Auch ein Hubschrauber wurde zur Unterstützung eingesetzt.
Laut Angaben der Polizei sind mindestens neun Menschen bei dem Brand ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Die genaue Zahl der Opfer sei derzeit noch unklar, da einige Personen weiterhin vermisst werden. Mehrere weitere Bewohner wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Für viele kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Brandermittler der Kriminalpolizei haben ihre Arbeit aufgenommen. Ein technischer Defekt könne ebenso wenig ausgeschlossen werden wie fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung. Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Bürgermeisterin von Colditz, Karin Schulze, zeigte sich tief betroffen: „Das ist ein schwarzer Tag für unsere Gemeinde. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer. Wir werden alles tun, um die Betroffenen zu unterstützen.“
Für die Überlebenden wurde eine Notunterkunft in der Turnhalle der nahegelegenen Schule eingerichtet. Zudem stehen Seelsorger bereit, um den traumatisierten Menschen zur Seite zu stehen.
Die Stadt Colditz hat bereits angekündigt, einen Spendenfonds einzurichten, um die Opfer und deren Familien zu unterstützen. Viele Einwohner haben ihre Hilfe angeboten, sei es durch Sachspenden, Unterkünfte oder Verpflegung.
Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei bittet mögliche Zeugen, sich unter der eingerichteten Hotline zu melden. Die Tragödie von Zschetzsch wird der Region noch lange in Erinnerung bleiben – als ein trauriges Kapitel, das viele Fragen offenlässt.