Lagerhallenbrand in Mittelsachsen tötet alle Mitarbeiter – Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Mittelsachsen – Ein verheerender Brand in einer Lagerhalle in der sächsischen Gemeinde Roßwein (Landkreis Mittelsachsen) hat in der Nacht zum Montag ein tragisches Ende genommen: Sämtliche anwesenden Mitarbeiter kamen bei dem Feuer ums Leben. Die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft laufen auf Hochtouren.
Gegen 2:30 Uhr nachts ging bei der Rettungsleitstelle ein Notruf ein: Eine Lagerhalle einer lokalen Logistikfirma stand in Vollbrand. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort eintrafen, war das Gebäude bereits weitgehend von den Flammen erfasst. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig – immer wieder kam es zu Explosionen im Inneren, offenbar durch gelagerte Chemikalien und Gase.
Nach offiziellen Angaben kamen alle acht Mitarbeiter, die zur Zeit des Brandes in der Halle arbeiteten, ums Leben. “Die Hitze war so intensiv, dass selbst schweres Gerät an seine Grenzen kam”, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. “Wir konnten leider keine Personen mehr retten.”
Die Identifizierung der Opfer gestaltet sich schwierig. Die Leichen seien stark verbrannt, so ein Ermittler. Experten des Landeskriminalamts (LKA) und ein mobiles DNA-Labor sollen nun bei der eindeutigen Identifikation helfen.
Was das Feuer ausgelöst hat, ist derzeit noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt in alle Richtungen. Neben technischer Ursache wird auch Brandstiftung nicht ausgeschlossen. “Wir müssen die gesamte Vorgeschichte beleuchten”, erklärte Oberstaatsanwältin Katja Rieger. “Es gab bisher keine Hinweise auf Unregelmäßigkeiten, aber das kann sich jederzeit ändern.”
Ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma gab gegenüber der „Sächsischen Zeitung“ an, dass es bereits vor Monaten Probleme mit der Elektrik gegeben habe. Diese Hinweise werden nun überprüft. Auch Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras sollen ausgewertet werden.
Die betroffene Firma zeigte sich in einem öffentlichen Statement tief erschüttert. “Wir sind am Boden zerstört. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Familien und Angehörigen unserer verstorbenen Kollegen”, sagte Geschäftsführer Rainer Bachmann. “Wir werden alles tun, um die Behörden bei der Aufklärung zu unterstützen.”
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte sich ebenfalls betroffen: “Ein schwarzer Tag für Mittelsachsen. Ich danke den Rettungskräften für ihren unermüdlichen Einsatz und hoffe, dass die Hintergründe bald vollständig geklärt werden können.”
Die Gemeinde Roßwein steht unter Schock. Für die Angehörigen der Opfer wurde ein Seelsorge-Team bereitgestellt, viele Einwohner legten Blumen und Kerzen vor dem Werksgelände nieder.
In den kommenden Tagen soll ein Krisenstab eingerichtet werden, um die weitere Versorgung der betroffenen Familien zu koordinieren und offene Fragen zur Sicherheit in ähnlichen Betrieben zu prüfen.
Das Landeskriminalamt hat eine Sonderkommission eingesetzt. Ergebnisse der Brandursachenanalyse werden in den kommenden Tagen erwartet.