Massaker von Hannover: Mann erschießt elf Menschen einer Familie
Massaker von Hannover: Mann erschießt elf Menschen einer Familie
Hannover – Deutschland steht unter Schock: In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover hat sich am Sonntagabend ein unfassbares Blutbad ereignet. Ein 42-jähriger Mann erschoss elf Mitglieder einer Großfamilie in einem Wohnhaus im Stadtteil Linden-Nord. Die Polizei spricht vom „schlimmsten Familiendrama in der jüngeren deutschen Geschichte“.
Laut ersten Ermittlungen handelt es sich bei dem Täter um einen ehemaligen Schwager eines der Opfer. Gegen 20:15 Uhr gingen bei der Polizei mehrere Notrufe ein. Zeugen berichteten von Schüssen und Schreien in einem Mehrfamilienhaus. Als die Einsatzkräfte eintrafen, bot sich ihnen ein Bild des Grauens: In mehreren Räumen des Hauses fanden sie die leblosen Körper von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern – alle offenbar durch Kopfschüsse getötet.
Die Opfer stammen aus drei Generationen und gehörten zu einer Familie mit Migrationshintergrund, die seit Jahrzehnten in Hannover lebt. Nach Informationen aus Ermittlerkreisen soll es schon länger familiäre Spannungen gegeben haben, unter anderem wegen eines Erbstreits. Der mutmaßliche Täter, dessen Name aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht wurde, stellte sich noch am Tatort der Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. Bei ihm wurde eine halbautomatische Pistole sichergestellt, für die er keinen Waffenschein besaß.
Innenministerin Nancy Faeser äußerte sich bestürzt: „Das ist ein unfassbarer Gewaltakt. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Die Aufklärung dieses Verbrechens hat jetzt höchste Priorität.“ Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von einer „Tragödie, die das ganze Land erschüttert“.
Am Tatort wurde ein Kriseninterventionsteam eingesetzt, um die traumatisierten Angehörigen und Nachbarn psychologisch zu betreuen. Die Polizei sperrte die Umgebung weiträumig ab. Spurensicherungsteams sind seit den frühen Morgenstunden im Einsatz, um jedes Detail zu dokumentieren. Laut Kriminalpolizei handelt es sich bei der Tatwaffe um eine Pistole aus osteuropäischer Produktion. Es wird geprüft, wie der Täter an die Waffe gelangen konnte.
Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ein Ermittlungsverfahren wegen elffachen Mordes eingeleitet. Ein psychiatrisches Gutachten des Täters wurde ebenfalls angeordnet. Die Tat sorgt bundesweit für Entsetzen – in sozialen Netzwerken drücken Tausende Menschen ihr Mitgefühl aus und fordern eine Debatte über strengere Waffengesetze.
Am Montagabend ist eine Mahnwache am Opernplatz in Hannover geplant, zu der mehrere hundert Menschen erwartet werden. Die Stadt hat zudem Trauerbeflaggung angeordnet und ein Kondolenzbuch im Rathaus ausgelegt.
Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise, insbesondere zu möglichen Vorkommnissen in den Tagen vor der Tat. Das Motiv bleibt bisher unklar – doch eines steht fest: Deutschland trauert um elf unschuldige Leben.