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Parade im Berliner Tiergarten: Viele Verletzte bei Rave the Planet – teils lebensgefährlich

Parade im Berliner Tiergarten: Viele Verletzte bei Rave the Planet – teils lebensgefährlich

Viele Verletzte bei Rave the Planet - teils lebensgefährlich

Berlin – Was als fröhliches Musikfest begann, endete für viele Besucher in einer Katastrophe: Bei der diesjährigen Technoparade „Rave the Planet“ im Berliner Tiergarten kam es am Samstag zu mehreren schweren Zwischenfällen mit zahlreichen Verletzten. Laut offiziellen Angaben der Polizei wurden über 40 Menschen medizinisch behandelt – mindestens sechs davon befinden sich in lebensbedrohlichem Zustand.

Die Parade, an der laut Veranstalter über 200.000 Menschen teilnahmen, sollte ein friedliches Zeichen für Liebe, Musik und Toleranz setzen. Doch gegen Nachmittag eskalierte die Situation. Augenzeugen berichten von chaotischen Zuständen, überfüllten Bereichen, Gedränge und Panikmomenten.

„Plötzlich war alles zu eng, man konnte sich kaum noch bewegen. Manche sind einfach umgekippt“, schildert eine Besucherin. Mehrere Teilnehmer seien laut Feuerwehr durch Überhitzung, Dehydrierung und Kreislaufzusammenbrüche kollabiert. Andere verletzten sich beim Sturz über Absperrgitter oder im Gedränge auf den engen Wegen im Tiergarten.

Besonders kritisch war offenbar eine Engstelle an der Hofjägerallee, wo sich Tausende Menschen stauten. Dort kam es zu einem dramatischen Einsatz der Rettungskräfte. Ein Sprecher der Berliner Feuerwehr bestätigte, dass sechs Personen mit Verdacht auf innere Verletzungen und Schädel-Hirn-Traumata ins Krankenhaus gebracht wurden. „Wir sprechen in einigen Fällen tatsächlich von Lebensgefahr“, so der Sprecher.

Die Polizei hatte offenbar Schwierigkeiten, die Menschenmassen zu kontrollieren. Zwar waren über 1.000 Einsatzkräfte vor Ort, doch diese reichten bei weitem nicht aus, um das Chaos zu verhindern. In sozialen Medien wurden Videos geteilt, die zeigen, wie Besucher um Hilfe rufen, während andere ohnmächtig zu Boden sinken.

Veranstalter und Stadtverwaltung stehen nun unter Druck. Kritiker werfen ihnen vor, unzureichend auf den Besucheransturm vorbereitet gewesen zu sein. Bereits im Vorfeld hatte es Bedenken gegeben, ob der Tiergarten mit seinen engen Wegen und begrenzten Fluchtmöglichkeiten derartige Menschenmengen sicher fassen könne.

Der Veranstalter äußerte sich am Abend in einer Pressemitteilung bestürzt über die Ereignisse: „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten. Wir arbeiten eng mit den Behörden zusammen, um die Vorfälle lückenlos aufzuklären.“ Zugleich wurde betont, dass man bereits Sicherheitsmaßnahmen „nach höchsten Standards“ getroffen habe.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, zeigte sich erschüttert und kündigte eine umfassende Untersuchung an. „Es ist unsere Pflicht, aus solchen Ereignissen zu lernen. Die Sicherheit aller Teilnehmer muss bei zukünftigen Veranstaltungen oberste Priorität haben.“

Während viele Menschen unter Schock stehen, bleiben wichtige Fragen offen: Wie konnte es zu dieser Eskalation kommen? Wurden Warnsignale ignoriert? Und wie kann man verhindern, dass ein Fest der Freude erneut zur Tragödie wird? Die kommenden Tage dürften entscheidend sein – für die Aufarbeitung, aber auch für das Vertrauen in Großveranstaltungen in der Hauptstadt.

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