Raste der Vater?: Auto überschlägt sich – sechs Familienmitglieder verletzt
Raste der Vater?: Auto überschlägt sich – sechs Familienmitglieder verletzt
Ein schwerer Verkehrsunfall erschütterte am vergangenen Wochenende die Gemeinde im bayerischen Landkreis Traunstein. Auf einer kurvigen Landstraße nahe Siegsdorf verlor ein Familienvater offenbar die Kontrolle über sein Fahrzeug – mit dramatischen Folgen. Der Wagen, ein silberner VW Touran, in dem sich sechs Familienmitglieder befanden, überschlug sich mehrfach und kam schließlich auf dem Dach zum Liegen. Alle Insassen wurden verletzt, einige von ihnen schwer.
Wie die Polizei mitteilte, soll der 42-jährige Fahrer – Vater von vier Kindern – offenbar mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass er in einer langgezogenen Rechtskurve das Tempo unterschätzte und von der Straße abkam. Das Auto prallte gegen einen Leitpfosten, rutschte in einen Straßengraben und überschlug sich anschließend mehrfach.
Augenzeugen, die unmittelbar hinter dem Wagen fuhren, berichteten von einer „rasanten Fahrweise“ kurz vor dem Unfall. „Er hat uns überholt und schien es sehr eilig zu haben“, sagte eine Zeugin gegenüber der Lokalpresse.
Bei dem Unfall wurden der Vater, seine Ehefrau (39) sowie die vier Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren verletzt. Während zwei der Kinder laut Rettungsdienst mit Prellungen und leichten Schnittverletzungen davonkamen, mussten die Mutter und das älteste Kind mit Verdacht auf innere Verletzungen per Hubschrauber in ein Klinikum nach Traunstein gebracht werden. Der Fahrer erlitt einen Bruch des Schlüsselbeins, war aber bei Bewusstsein.
Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung und überprüft unter anderem, ob der Vater unter Alkoholeinfluss stand oder durch andere Faktoren abgelenkt war. Ein Schnelltest vor Ort ergab jedoch keinen Hinweis auf Alkohol.
Laut einem Sprecher der Verkehrspolizei sei auch der Zustand des Fahrzeugs von Bedeutung. „Wir untersuchen derzeit, ob es möglicherweise technische Mängel gab – insbesondere an den Reifen oder der Lenkung“, so der Ermittler.
Der Vorfall hat in der Region große Betroffenheit ausgelöst. Viele Anwohner äußerten sich schockiert über das Unglück. In sozialen Netzwerken wurden Genesungswünsche für die Familie geteilt, zugleich gab es jedoch auch kritische Stimmen zur möglichen Verantwortung des Vaters.
Das Auto wurde für eine technische Begutachtung sichergestellt. Die Landstraße war für mehrere Stunden komplett gesperrt. Der Rettungseinsatz wurde durch ein Großaufgebot von Feuerwehr, Notärzten und Polizei koordiniert.
Ob sich der Vater tatsächlich durch zu schnelles Fahren selbst und seine Familie in Gefahr brachte, wird erst das weitere Gutachten zeigen. Klar ist jedoch: Dieser Unfall hätte auch tödlich enden können. Die Polizei appelliert erneut an alle Autofahrer, besonders bei Familienfahrten auf angepasste Geschwindigkeit und volle Konzentration zu achten.