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Von Zug erfasst: Zwei Menschen sterben an Bahnübergang in Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen – Ein tragisches Unglück erschütterte am Dienstagabend eine Gemeinde im westlichen Nordrhein-Westfalen. Zwei Menschen verloren am Bahnübergang nahe der Ortschaft Hennef ihr Leben, als sie von einem herannahenden Zug erfasst wurden. Polizei und Rettungskräfte sprechen von einem der schwersten Vorfälle in der Region in den vergangenen Monaten.
Gegen 18:30 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr zu einem Bahnübergang im Kreis Rhein-Sieg gerufen. Nach ersten Erkenntnissen überquerten die beiden Opfer, eine Frau und ein Mann im mittleren Alter, offenbar zu Fuß die Gleise – trotz geschlossener Schranken. Augenzeugen berichten, dass das Paar die Warnsignale möglicherweise ignoriert oder nicht bemerkt habe.
Ein Regionalexpress, der auf dem Weg von Köln nach Siegen war, konnte trotz Notbremsung nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand kommen und erfasste beide Personen mit voller Wucht. Beide starben noch an der Unfallstelle. Die Identität der Opfer war zunächst unklar, wird aber derzeit von den Behörden ermittelt. Die Bahnstrecke wurde umgehend gesperrt, der Zugverkehr kam auf der betroffenen Linie vollständig zum Erliegen.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn äußerte sich tief betroffen über den Vorfall: „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen, um den Hergang des Unfalls lückenlos aufzuklären.“ Der Lokführer erlitt einen Schock und wird psychologisch betreut. Auch mehrere Fahrgäste mussten vom Rettungsdienst versorgt werden, da sie durch das plötzliche Anhalten des Zuges verletzt wurden oder unter Schock standen.
Der Bahnübergang, an dem sich das Unglück ereignete, war mit Schranken, akustischen Warnsignalen und Lichtzeichen gesichert. Dennoch kommt es an solchen Stellen immer wieder zu tragischen Vorfällen, wie auch die Polizei bestätigt. „Leider unterschätzen viele Menschen die Geschwindigkeit von Zügen oder glauben, sie könnten es noch rechtzeitig über die Gleise schaffen“, so ein Polizeisprecher.
Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache dauern an. Ein Fremdverschulden wird derzeit ausgeschlossen, Hinweise auf einen technischen Defekt liegen nicht vor. Die Staatsanwaltschaft Bonn hat ein Verfahren eingeleitet und eine Obduktion der Leichen angeordnet.
Erst im vergangenen Jahr kam es an einem nahegelegenen Bahnübergang zu einem ähnlichen Unglück, bei dem ein Radfahrer ums Leben kam. Sicherheitsexperten fordern nun erneut, besonders stark frequentierte Übergänge mit zusätzlichen technischen Hilfsmitteln wie Überwachungskameras oder Schranken mit automatischer Erkennung zu versehen.
Die Bahnstrecke zwischen Hennef und Au (Sieg) bleibt voraussichtlich bis in die Nachtstunden gesperrt. Die Deutsche Bahn hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Fahrgäste müssen mit erheblichen Verspätungen rechnen.
