Weitere Gebäudeeinstürze: Erneut Großbrand in Villingen-Schwenningen, Terrorverdacht
Weitere Gebäudeeinstürze: Erneut Großbrand in Villingen-Schwenningen, Terrorverdacht
Villingen-Schwenningen – In der Nacht zum Dienstag ist es erneut zu einem verheerenden Großbrand in Villingen-Schwenningen gekommen. Augenzeugen berichten von einer gewaltigen Explosion gegen 2:30 Uhr, gefolgt von einem lodernden Feuer, das innerhalb kürzester Zeit ein ganzes Gebäude an der Färberstraße in Schutt und Asche legte. Es ist bereits der dritte Gebäudeeinsturz in der Region innerhalb von zwei Wochen – nun wird ein terroristischer Hintergrund nicht mehr ausgeschlossen.
Die Feuerwehr war mit über 120 Einsatzkräften vor Ort. Trotz des schnellen Eingreifens konnte das Feuer erst in den frühen Morgenstunden unter Kontrolle gebracht werden. Zwei angrenzende Gebäude wurden ebenfalls stark beschädigt und mussten evakuiert werden. Drei Personen gelten derzeit als vermisst, acht weitere wurden verletzt, zwei davon schwer.
„Es ist nicht mehr von einem normalen Brandgeschehen auszugehen“, erklärte ein Sprecher der Polizei auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Hinweise auf Brandbeschleuniger seien am Tatort gesichert worden. Auch seien an den Vortagen verdächtige Personen in der Nähe des Gebäudes gesehen worden. Die Ermittlungen wurden an die Staatsschutzbehörden übergeben. Es bestehe ein Anfangsverdacht auf einen möglichen terroristischen Hintergrund.
Das Bundeskriminalamt (BKA) ist bereits eingeschaltet und arbeitet eng mit den lokalen Behörden zusammen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe prüft derzeit, ob sie die Ermittlungen übernimmt. Innenministerin Nancy Faeser äußerte sich am Morgen besorgt über die Vorfälle: „Wir nehmen diese Serie von Brandstiftungen sehr ernst. Die Sicherheit unserer Bürger steht an oberster Stelle. Sollte sich ein terroristischer Hintergrund bestätigen, wird mit aller Härte des Rechtsstaats reagiert.“
Die Bevölkerung von Villingen-Schwenningen ist unterdessen in großer Sorge. Viele Anwohner sprechen von wachsender Angst und Unsicherheit. Einige berichten sogar von schlaflosen Nächten und Angst, ihre Wohnungen zu verlassen. Bürgermeister Jürgen Roth kündigte an, die Polizeipräsenz in der Stadt deutlich zu erhöhen und eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger durchzuführen.
Die genaue Ursache des Feuers sowie mögliche Verbindungen zu den vorherigen Bränden in der Stadtmitte und im Stadtteil Tannheim bleiben vorerst unklar. Die Ermittler bitten um Hinweise aus der Bevölkerung und haben eine Hotline eingerichtet. Jeder noch so kleine Hinweis könnte nun entscheidend sein.
Während die Stadt weiter in Alarmbereitschaft bleibt, hoffen viele auf schnelle Aufklärung. Die kommenden Tage dürften entscheidend dafür sein, ob es sich um eine beispiellose Brandserie mit politischem Hintergrund handelt – oder um eine tragische Häufung von Zufällen.