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Zugentgleisung bei Riedlingen: 53 Tote und viele Verletzte

Zugentgleisung bei Riedlingen: 53 Tote und viele Verletzte

Ermittler suchen Auslöser des tödlichen Zugunfalls

Riedlingen – Eine Tragödie erschüttert Baden-Württemberg: Bei einer verheerenden Zugentgleisung nahe der Stadt Riedlingen sind am frühen Montagmorgen mindestens 53 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Es handelt sich um eines der schwersten Zugunglücke der letzten Jahrzehnte in Deutschland.

Der Unglückszug, ein Intercity-Express auf dem Weg von München nach Stuttgart, entgleiste gegen 6:45 Uhr in einer ländlichen Gegend wenige Kilometer vor dem Bahnhof Riedlingen. Nach ersten Angaben der Deutschen Bahn waren zum Zeitpunkt des Unglücks rund 180 Personen an Bord.

Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass ein Erdrutsch nach heftigen Regenfällen die Gleise unterspült haben könnte. Die Lokomotive sowie fünf Waggons sprangen aus den Schienen, wobei zwei Waggons eine Böschung hinabstürzten und sich überschlagen haben. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich äußerst schwierig, da das Gelände schwer zugänglich ist.

Feuerwehr, Polizei und Notärzte waren innerhalb weniger Minuten am Unglücksort. Mehr als 300 Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz, unterstützt von Bundeswehr und Technischem Hilfswerk. Mit schwerem Gerät wurden eingeklemmte Personen aus den zertrümmerten Waggons befreit. Auch mehrere Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz, um Schwerverletzte in umliegende Kliniken zu fliegen.

„Es ist ein Bild des Grauens“, sagte ein sichtlich erschütterter Sprecher der Feuerwehr. „Viele Opfer konnten bislang nicht identifiziert werden.“ Unter den Toten befinden sich offenbar auch Kinder und Familien. Ein Kriseninterventionsteam kümmert sich vor Ort um Überlebende und Angehörige.

Bundeskanzler Thomas Becker äußerte sich in einer ersten Reaktion bestürzt über das Unglück: „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien. Deutschland trauert mit Ihnen.“ Auch Verkehrsministerin Julia Mertens reiste noch am Vormittag zum Unglücksort und kündigte eine umfassende Untersuchung an.

Die Staatsanwaltschaft hat gemeinsam mit der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung die Ermittlungen aufgenommen. Ein technisches Versagen wird derzeit ebenso geprüft wie mögliche externe Einflüsse. Die betroffene Bahnstrecke bleibt bis auf Weiteres komplett gesperrt.

Die Deutsche Bahn zeigte sich „zutiefst betroffen“ und kündigte eine Entschädigung für die Hinterbliebenen und Verletzten an. Zudem werde man mit allen Kräften zur Aufklärung beitragen.

Noch immer läuft die Bergung der Waggons – sie dürfte Tage dauern. Für die kleine Stadt Riedlingen und die gesamte Region ist es ein schwarzer Tag, der lange nachwirken wird. Viele Menschen legten bereits Blumen und Kerzen am Bahnhof nieder, während die Behörden um weitere Informationen bitten. Die genaue Zahl der Verletzten könnte sich in den kommenden Stunden noch erhöhen.

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